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Published on Juli 3rd, 2016 | by Manuel Simbürger

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49 Celebs ehren 49 Orlando-Opfer

Das Attentat in Orlando schockte die Welt – und tut es immer noch. Die Solidarität weltweit ist groß, was Hoffnung gibt, vielleicht ist die Welt ja doch noch nicht am Ende und irgendwo gibt es noch Liebe und Hoffnung anstatt nur Wut, Hass und Trauer. Auf Twitter zeigten sich bereits wenige Stunden nach dem Attentat zahlreiche Promis betroffen und riefen nicht nur zu mehr Toleranz, sondern auch zu einer radikalen Änderung des US-Waffengesetzes auf.

Nun haben sich zahlreiche Prominente – 49 an der Zahl, anlehnend an den 49 Todesopfern in Orlando – für ein ganz besonderes Projekt zusammengetan: Unter der Initiative von Ryan Murphy (u.a. “American Horror Story”, “Glee”) nahmen sich SchauspielerInnen, SängerInnen und AutorInnen Zeit, um auf sehr berührende Art und Weise den Orlando-Opfern Tribut zu zollen. Jeder Celebrity (u.a. Lady Gaga, Matt Bomer, Lea Michele, Jane Fonda, Connie Britton, Evan Rachel Wood, Jamie Lee Curtis, Cuba Gooding Jr., Sarah Paulson und Sofia Vergara) erzählen die persönliche Geschichte eines der Opfer – und geben ihnen somit nicht nur ein Gesicht, sondern sorgen auch dafür, dass sie nicht vergessen werden. Denn – nicht zuletzt aus Selbstschutz und Abgrenzung – tendieren wir bei solchen unsagbaren Tragödien dazu, die Opfer als gesichtslose Personen zu sehen, ohne Vergangenheit, ohne persönliche Schicksale, ohne Gefühle, ohne liebende Menschen, die sie umgaben. Indem in diesem 18-minütigen Video, das wirklich sehr an die Substanz geht und in einem das Bedürfnis weckt, all seinen Lieben in seinem Leben zu sagen, wie viel sie einem bedeuten, jedes einzelne Opfer erwähnt und ihnen eine Geschichte gegeben wird, zollt man ihnen auch Respekt. Nein, da wurde nicht einfach eine “große Menge an Menschen” getötet. Da wurden Menschenleben ausgelöscht.

49. Einzelne. Menschenleben.

In einem Ort, der für sie eigentlich Sicherheit bedeutete. Ein Ort der (Selbst-)Liebe und des Vertrauens. Bevor jemand mit Waffengewalt in diese Sphäre eindrang und dafür sorgte, dass man sich für lange Zeit nicht mal mehr dort sicher fühlen kann, wo man doch eigentlich nichts anderes möchte als man selbst zu sein.

Im Video lernen wir zum Beispiel Juan Pablo Rivera Velazquez, 37, kennen, der zusammen mit seinem Partner ein Friseursalon führte, in dem auch Opfer häuslicher Gewalt Sicherheit fanden. Er und sein Partner waren 16 Jahre lang zusammen, im Club “Pulse” starben sie gemeinsam. Jane Fonda stellt uns die 49-jährige Krebs-Überlebende und 11-fache Mutter Brenda Lee Marquez McCool vor, die mit ihrem jüngsten Sohn an diesem Abend den Club gemeinsam (!) besuchte – und die sich im Kugelfeuer vor ihren Sohn warf und getötet wurde. Oder Stanley Almodovar III: Der 23-Jährige hatte kurz vor dem Attentat ein Video auf Facebook gepostet, das ihn lachend, singend und tanzend im Club zeigt. Es wird uns zum Beispiel auch die Geschichte der 27-jährigen Kimberly Morris erzählt, die erst vor kurzem nach Florida übersiedelte, um ihre Mutter und Großmutter zu unterstützen.

Einige Prominente, zum Beispiel Evan Rachel Wood, Connie Britton und Jane Fonda, kämpfen im Video deutlich mit ihren Tränen. Man kann es ihnen nicht verdenken.

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About the Author

Ich bin freiberuflicher Journalist in Österreich (I’m a freelance journalist in Austria) – und wie das bei Journalisten so ist, schreibe ich über alles (naja, fast alles) lieber als über mich selbst. In meinem Fall: Kultur, Pop, Popkultur – und alles, was dazwischen liegt. Weil man Lifestyle, Musik, Film, TV, Gesellschaftskritik, Politik und Gossip nun mal nicht trennen kann. Weil Populärkultur der Spiegel der Gesellschaft ist. Und weil ich als Journalist der Gesellschaft einen Spiegel vorhalten will. Man könnte auch sagen: Popkultur mit Niveau. Infotainment vom Feinsten.



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