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Published on Oktober 2nd, 2013 | by Manuel Simbürger

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Geili Miley, Britney, Lennon und Co: Rolling Stone-Cover polarisieren

Miley Cyrus ist nicht die einzige, die mit ihrem Rolling Stone-Cover für Aufsehen sorgte. Britney, Janet, Christina, Kanye, Jennifer, ja sogar John Lennon – sie alle sorgten für weltweiten Gesprächsstoff. 

Miley Cyrus erregte mit ihrem aktuellen Rolling Stone-Cover Aufsehen. Die niedliche Hannah Montana, so fast ganz nackt auf einer Titelseite, und dann auch noch so slutty-haft geschminkt, mit rausgestreckter Zunge und überhaupt und außerdem.

Ja, darf die Miley denn das?

Natürlich darf sie das. Schließlich ist der einzige Disney-Star inzwischen erwachsen geworden und lässt auch keine Gelegenheit aus, das auch zu zeigen. Das geht dann oftmals nach hinten los und wirkt mehr billig als erwachsen, man denke nur an ihren Twerk-Kuscheltier-Sex-Auftritt bei den VMAs. Aber bei all den Geschmacklosigkeiten, die Miley aktuell in regelmäßigen Abständen liefert (in ihrem neuen Video “Wrecking Ball” ist sie nackt zu sehen … zur Abwechslung), darf man nicht vergessen, dass die PR-Maschinerie brummt wie eh und je. Ihre aktuelle Single ist auf Platz 1 in den USA, das Album wird heiß erwartet, man spricht nicht mehr von “Geili Kylie” sondern von “Geili Miley”. Und, zur Verteidigung der geilen Miley: Irgendwann müssen auch Kinderstars erwachsen werden. Nur dürfen die das nicht. Also muss man zu krassen Mitteln greifen, damit das auch die Welt versteht.

Freilich ist Miley nicht die einzige, die das Cover der Rolling Stone, die Kultur-Fibel in den USA schlechthin, nützt, um Aufmerksamkeit zu erregen und ihren Imagewandel zu festigen. Man erinnere sich an Britney Spears und Christina Aguilera, die beide (zu unterschiedlichen Zeitpunkten ihrer Karriere) sich ein sexy Cover-Shoot gönnten, um in die Welt zu schreien: “Seht her: Ich bin sexy und erwachsen – und verkaufe dadurch mehr Platten.” Klar, Aguilera hat halt auch Talent, was man von Miley Cyrus nur bedingt behaupten kann. Aber das ist eine andere Geschichte. Die Sex-Schiene zahlte sich auf jeden Fall bei beiden aus.

Die Liste der Rolling Stone-Cover, die Aufsehen erregten, ist lang. Hier nur eine kleine Auswahl:

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Miley stellt klar: Ich bin erwachsen. Und kein Good Girl. Der Karriere schadet’s nicht: die neue Single ist auf Platz 1 der Charts.

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Christina Aguilera zu “Dirrty”-Zeiten. Mit dem Rolling Stone-Cover verabschiedete sie sich endgültig vom Image des lieblichen Pop-Girlies.

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Schon zu Beginn ihrer Karriere setzte Britney auf den sexy School Girl-Look. Geschadet hat’s der Karriere bekanntlich nicht. Sittenwächter stiegen ob dieses Covers aber auf die Barrikaden. Zum Zeitpunkt dieses Fotoshoots (1999) war Britney 17 Jahre alt.

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Und nochmal Britney: Nach dem legendären Madonna-Kuss musste auch ein sexy Cover her. Damals legte Britney den Grundstein zur “Britney bitch”. Und Rolling Stone fragte: “Wie wichtig ist Musik eigentlich noch?”

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Die Ära der Lady Gaga: 2009 sorgte die gerade zu Weltruhm erlangte Sängerin mit diesem Cover für Furore. David Bowie lebt, meinten die einen. Geschmacklose Sex-Masche, sagten die anderen.

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Lady Gaga sollte in den nächsten Jahren noch mehrmals das Rolling Stone-Cover zieren. Am Höhepunkt ihrer Karriere (und der Gerüchteküche) hieß es dann: “Lady Gaga tells all”. Auch, warum es in Zeiten von Schulmassakern zwei Schießgewähre zum Bikini braucht?

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Sind das etwa die braven Mädels aus “Gossip Girl”?! Ja, geht sowas denn, dieses Lesben-Getue?! Wir reden hier schließlich von einer Teenie-Serie. Die USA war schockiert.

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Zugegeben, kein Aufreger, aber mein All-Time-Favourite-Rolling Stone Cover: zwei der heißesten Popstars machen gemeinsame Sache. Man kann die Erotik mit den Händen greifen. Und das Talent sowieso.

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Krank oder sexy? Das 2010er Cover mit den “True Blood”-Stars polarisierte. Und war für die freizügige HBO-Vampir-Serie doch wie geschaffen. Im Internet gab es kurz danach den Trend, die Homoerotik zwischen den Vampiren Bill und Eric noch stärker herauszuheben – indem man Anna Paquin alias Sookie einfach aus dem Cover wegretouchierte.

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Über Yoko One, da scheiden sich sowieso die Geister. Mit dem Rolling Stone-Cover aus dem Jahr 1980, geschossen von Starfotografin Annie Leibovitz, war der Skandal perfekt. Aus einem viel traurigeren Grund ging dieses Cover aber in die Popkultur-Geschichte ein: Fünf Stunden nach dem Fotoshoot wurde Lennon in Manhatten erschossen.

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Was Christina, Britney und Miley können, konnte Janet schon lange vor ihnen: Mit ihrem 1993 erschienenen Album “Janet” zog die kleine Schwester von Michael alle sexuellen Register – und wurde zur Popikone. Die “Sex sells”-Masche fand ihren Höhepunkt im freizügigen Rolling Stone-Cover. So kannte man Janet bisher nicht.

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In den 1990er Jahren war der “Friends”-Cast rund um Jennifer Aniston Amerikas beliebteste TV-Gesichter. TV-Spots, Magazincover, Kinofilme – das war dann doch zu viel. Mitte der 1990er erfuhren die “Friends”-Stars einen Backlash, eine Übersättigung war zu spüren. Dieses Cover war der Höhepunkt.

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1968 kündigte Rolling Stone das große Comeback der Rolling Stones an. Passt ja.

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2011 zeigte Foo Fighters-Frontman Dave Grohl der USA den Stinkefinger. Dem Land gefiel’s weniger.

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Auch Männer können sich ausziehen, um Platten zu verkaufen. Im Fall der Red Hot Chilli Peppers ist deren Erfolg aber wohl weniger auf Sexyness zurückzuführen.

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2007 zeigte Paul McCartney seine verrückte Seite. Und das funktioniert nur via Rolling Stone. Klar. Geredet wurde darüber auf jeden Fall.

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Charlie Sheen zelebriert sein Bad Boy-Image gerne in der Öffentlichkeit. Rolling Stone sprang gerne auf den Zug auf. Und lichtete Sheen mit Zigarette ab. Ein No-Go in der Medienwelt.

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Ohne Worte.

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“Mad Men”-Star Jon Hamm zeigt am Rolling Stone-Cover, dass er nicht Don Draper ist. Oder doch. Kann jeder für sich selbst entscheiden.

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Rüpelrapper Kanye West als Jesus? Das geht nur auf der Rolling Stone. Die Kirchenvertreter waren nicht begeistert. Kanye schon. Jesus und er sind in seinem Selbstbild ja ein und dieselbe Person.

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Bomben-Attentäter Dzhokhar Tsarnaev wurde von Rolling Stone als Popstar inszeniert. Wie weit dürfen Medien gehen?

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Jennifer Aniston am Höhepunkt ihrer “Friends”-Popularität: Rachel als sexy All-American-Girl. Der Grundstein für Anistons weitere Karriere. Zudem war dieses Cover das erste Solo-Magazincover für Aniston. Zuvor teilte sie sich den Platz stets mit ihren “Friends”-Kollegen.

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Diese 2003er Cover mit Justin Timberlake wurde von buzzfeed.com zum “erotischsten Rolling Stone-Cover ever” gewählt. Verständlich.

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1996 zeigten David Duchovny und Gillian Anderson am Rolling Stone-Cover, wie sexy Alienjagd sein kann. “The X-Files” waren zum damaligen Zeitpunkt die beliebteste TV-Serie in den USA. Und der Welt.

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Die brave Denise aus der “Cosby Show”, so freizügig und lasziv? Lisa Bonet überrasche die USA 1988 mit diesem Cover. Kurz danach war sie ihren Job bei der familientauglichen Sitcom los.

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1994 erschien das erste Rolling Stone-Cover mit Brad Pitt. Schon damals galt er als ultimatives Sexsymbol.

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Klar, das Foto ist sexy. Für Aufsehen sorgte die Coverstory mit “Buffy”-Star Sarah Michelle Gellar aber deshalb, weil die Schauspielerin im Interview offen über das schwierige Verhältnis mit dem Haussender The WB sprach. 1998 eine absolute Seltenheit.

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Das erste Cover von Angelina Jolie. Das Magazin bewies Weitblick, als es Jolie 1999 im Artikel als “Hollywood nächste Sexbombe” beschrieb.

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Mit diesem Cover schafften die Spice Girls 1997 ihren Durchbruch auch in den USA.

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1983. Star Wars. Carrie Fisher im Princess Leia-Bikini. Mehr sage ich nicht.

 

 

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About the Author

Ich bin freiberuflicher Journalist in Österreich (I’m a freelance journalist in Austria) – und wie das bei Journalisten so ist, schreibe ich über alles (naja, fast alles) lieber als über mich selbst. In meinem Fall: Kultur, Pop, Popkultur – und alles, was dazwischen liegt. Weil man Lifestyle, Musik, Film, TV, Gesellschaftskritik, Politik und Gossip nun mal nicht trennen kann. Weil Populärkultur der Spiegel der Gesellschaft ist. Und weil ich als Journalist der Gesellschaft einen Spiegel vorhalten will. Man könnte auch sagen: Popkultur mit Niveau. Infotainment vom Feinsten.



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