Cinema hr_The_Lone_Ranger_12

Published on April 20th, 2013 | by Manuel Simbürger

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Jump the shark

Die Bezeichnung „Jump the shark“ verwendet man eigentlich bei TV-Serien, die schon lange ihren Zenit überschritten haben. Deren Geschichten von Staffeln zu Staffeln unglaubwürdiger werden, aber trotzdem nicht mal ansatzweise ans Aufhören denken. Das hätte auch Thema dieses Posts sein sollen.

Als TV-Serien-Liebhaber aber habe ich mir schrecklich schwer getan damit, Serien aufzulisten, die ich eigentlich gar nicht mehr sehen möchte. Weil ich mag sie (fast) alle. Also habe ich an SchauspielerInnen, ModeratorInnen oder sonstige Stars & Sternchen gedacht, bei denen der shark schon vor langer Zeit gejumped ist. Die man einfach nicht mehr sehen kann. Und voila, da kamen mir gleich einige in den Sinn. Bitte schön.

Harald Schmidt

Er war da, dann weg, dann wieder da, dann wieder weg, dann wieder da: Harald Schmidts Late-Night-Show auf SAT.1 bzw. ARD war ein ständiges Auf und Ab – in jeder Hinsicht. Zuletzt war es aber nur mehr eine Talfahrt, Schmidt hatte mit katastrophalen Quoteneinbrüchen zu kämpfen. Es verwundert nicht: Zwar steht Schmidt nachwievor für niveauvolles Entertainment, zuletzt aber erinnerte er eher an einen beleidigten Opa als an ein scharfzüngiges Genie. Also wurde seine Show von SAT.1 abgesetzt. Jetzt kommt er auf dem Pay-Sender Sky wieder. Und alle Welt fragt sich: Wieso?! Zuschauen wird auch dort keiner.

Johnny Depp

Ja, ich weiß, jeder mag Johnny Depp. Weil er ja so toll aussieht und sooo ein talentierter Schauspieler ist. Stimmt schon, er hat was auf dem Kasten. Aber mittlerweile nervt er nur noch. Johnny, wir wissen, dass du schräge Figuren magst und diese auch spielen kannst! Und dass dein Lieblingsregisseur Tim Burton ist, das haben wir mittlerweile auch schon mitbekommen. Bitte, mach doch mal was anderes! Eine ernste Rolle in einem Clint Eastwood-Film zum Beispiel. Denn auch der Streifen „Dark Shadows“ (so als Beispiel) beweist eindeutig: Nur schräg zu sein genügt auf Dauer nicht.

Oprah Winfrey

Die „einflussreichste Frau im Showbusiness“ (Forbes Magazine) ließ sich nach allen Regeln der Kunst 2011 von prominenten Freunden verabschieden, denn da ging die letzte Folge ihrer legendären Talkshow über die Bühne. Und dann, schwupp, ist sie auch schon wieder da – mit einer neuen Talkshow, die so ganz zufällig auf ihrem eigenen Sender ausgestrahlt wird. G’scheit. Die großen Stars und Geschichten hat Oprah auch heute noch in ihrer Sendung. Vor kurzem zum Beispiel Kristina Bobbi Brown, Tochter der verstorbenen Whitney Houston. Winfrey war die erste, die das trauernde Mädel vor die Kamera holte. Bravo. Jetzt ist der „Hai“ auch bei Oprah angekommen.

Justin Bieber

Ich mein, ehrlich?! Ich verstehe einfach nicht, wie man dieses Bubi ernst nehmen soll. Liest man hin und wieder Backstage-Berichte, besonders der aktuellen Tour, weiß man, wie verzogen der mittlerweile 19-Jährige eigentlich ist. Auch seine Songs und seine Stimme sind nicht mehr als Mittelmaß. Vielleicht muss ich ein 14-jähriges Mädel sein, um den Hype verstehen zu können. Aber wahrscheinlich könnte ich es auch dann nicht.

Heidi Klum

Klum ist einfach überall, und das nervt. Ihre Topmodel-Show ist mittlerweile auch nur noch eine Karikatur ihrer selbst. Dass keine(r) besser, schöner und intelligenter als Heidi sein darf, das wird auch in der aktuellen, bereits achten Staffel von „Germany’s Next Topmodel“ gerne und unüberhörbar betont. Und wenn die Kandidatinnen in Bikinis posieren sollen, wegen eines Table Dance-Auftritts aber zur Sau gemacht werden (geschehen in Staffel 7), dann ist’s wirklich nur noch lächerlich. Danke, es reicht.

John Travolta

Johnny, bitte oute dich endlich!

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About the Author

Ich bin freiberuflicher Journalist in Österreich (I’m a freelance journalist in Austria) – und wie das bei Journalisten so ist, schreibe ich über alles (naja, fast alles) lieber als über mich selbst. In meinem Fall: Kultur, Pop, Popkultur – und alles, was dazwischen liegt. Weil man Lifestyle, Musik, Film, TV, Gesellschaftskritik, Politik und Gossip nun mal nicht trennen kann. Weil Populärkultur der Spiegel der Gesellschaft ist. Und weil ich als Journalist der Gesellschaft einen Spiegel vorhalten will. Man könnte auch sagen: Popkultur mit Niveau. Infotainment vom Feinsten.



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