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Published on Juli 1st, 2016 | by Manuel Simbürger

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Quickie oder ausdauernde Session?

Netflix und der Serienmarathon: Neue Studie zeigt, welche Serien ge-binge-watched und welche langsam ausgekostet werden

Wenn es um Seriengenuss geht, stellen Netflix-Mitglieder weltweit ihre eigenen Regeln auf. Anstatt sich jede Woche mit nur einer Folge zu begnügen, gönnen sie sich lieber einen ganzen Serienmarathon. Auf diese Weise schaffen sie es, durchschnittlich eine komplette Staffel innerhalb einer Woche zu sehen. In den USA ist diese neue Form des Serienkonsums weithin als “Binge Watching” bekannt und genießt große Popularität. Doch auch wenn es schon fast wieder normal ist, mehr als nur eine Folge am Stück zu schauen, so gilt das nicht für alle Serien gleichermaßen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Binge Watching-Studie, zu der Netflix vor kurzem eine “Binge”-Skala veröffentlichte.

Netflix hat das weltweite Abspielverhalten für mehr als 100 der aktuell angesagtesten Serienhits in über 190 Ländern untersucht. Wenn Mitglieder eine Serien-Staffel zu Ende sehen möchten, schauen sie sich diese etwas mehr als 2 Stunden pro Tag an. Werden die Serien abhängig von diesen Werten ausgelegt, zeichnet sich ein interessantes Muster ab – von energiegeladenen Geschichten, die regelrecht verschlungen werden, bis hin zu nachdenklich stimmenden Dramen, die in Ruhe ausgekostet werden.

Serien wie Sense8, Orphan Black und The 100 sind packend, ergreifen die Sinne und, wie die „Binge“-Skala zeigt, machen geradezusüchtig. Die klassischen Elemente von Horror und Thriller zerren ordentlich an den Nerven und lassen Serien wie The Walking Dead, American Horror Story und The Fall auf der Skala ans Ende der Verschlingen-Seite rutschen. Ähnlich verhält es sich mit Comedyserien mit dramatischen Wendungen, etwa Orange is the New Black, Nurse Jackie und Grace & Frankie. Sie machen gute Laune, sodass ein „Ach, eine geht noch …“ besonders leicht fällt.

Es dürfte nicht überraschen, dass vielschichtige Erzählungen wie bei House of Cards oder Bloodline wesentlich gemächlicher angegangen werden. Gleichermaßen würdigen die Zuschauer die Details von Dramen, die in der Vergangenheit angesetzt sind (Peaky Blinders oder Mad Men). In gewagteren Comedyserien wie BoJack Horseman, Love und Unbreakable Kimmy Schmidt, lassen sich die sozialen Anspielungen in ihren Witzen und die Figuren mit ihrem unterhaltsamen Charme der Mangelhaftigkeit ebenso auskosten.

„Wie die ‚Binge‘-Skala zeigt, bieten Serien ein komplexes Erlebnis, das von emotional bis hin zu nachdenklich reicht“, meint Cindy Holland, Vice President of Original Content bei Netflix. „Das Schöne an Netflix ist, dass sich Serien unabhängig von Stimmung oder Anlass für einen Serienmarathon finden lassen und diese dennoch im eigenen Rhythmus genossen werden können – sei es die totale Vertiefung in Bloodline oder das nervenaufreibende Durchziehen von Orange Is The New Black.“

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About the Author

Ich bin freiberuflicher Journalist in Österreich (I’m a freelance journalist in Austria) – und wie das bei Journalisten so ist, schreibe ich über alles (naja, fast alles) lieber als über mich selbst. In meinem Fall: Kultur, Pop, Popkultur – und alles, was dazwischen liegt. Weil man Lifestyle, Musik, Film, TV, Gesellschaftskritik, Politik und Gossip nun mal nicht trennen kann. Weil Populärkultur der Spiegel der Gesellschaft ist. Und weil ich als Journalist der Gesellschaft einen Spiegel vorhalten will. Man könnte auch sagen: Popkultur mit Niveau. Infotainment vom Feinsten.



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