Published on Mai 25th, 2014 | by Manuel Simbürger
0Was wurde eigentlich aus …. David Faustino?!
In der neuen „New Shit“-Kategorie „Was wurde eigentlich aus ….?!“ geht es, man kann es erahnen, um Promis, die heute…naja…eigentlich keine Promis mehr sind. Oder so halb. Die vor Jahren in aller Munde waren, aber von denen man heute nicht mehr viel hört. Weil sie es so wollten. Oder, meistens, eher unfreiwillig. Weil es halt nicht mehr so klappt mit der Karriere. Und deshalb, weil ich ja nicht so bin, schreibe ich über sie. Wenn es schon kein anderer tut.
Heute erinnern wir uns an David Faustino, dem Loser-Sohn von Al Bundy aus „Die schrecklich nette Familie“ (OT: „Married with children“). Die Sitcom gehört zu den erfolgreichsten Serien der jüngeren Gegenwart (1987 – 1997) und ist mit seinen elf Staffeln die bis dato langlebigste Sitcom in der Geschichte des TV-Senders FOX. 2008 wählte die Branchenfibel „Entertainment Weekly“ die Serie rund um die Arbeiterfamilie Bundy (die sich wie die „Roseanne“ als einer der ersten Serie traute, eine US-amerikanische Familie so zu zeigen, wie sie wirklich ist, ohne Glorifizierung, ohne Zensur, ohne Weichspüler) zu den einflussreichsten TV-Klassikern aller Zeit. Insgesamt war „Married… with children“ für 7 Emmy-Awards und 7 Golden Globes nominiert, konnte aber nie einen Preis mit nach Hause nehmen. Was nicht verwundert, denn die Serie polarisierte aufgrund der schonungslosen Darstellung der Charaktere und zahlreicher Witze unter der Gürtellinie von Anfang an. Trotzdem (oder gerade deshalb) wurden Katey Sagal, Christina Applegate und vor allem Ed O’Neill zu fixen Größen in der US-amerikanischen TV-Landschaft.
Nur David Faustino alias Bud Bundy konnte nicht an seine früheren Erfolge anknüpfen. Eigentlich ging’s ziemlich peinlich nach der letzten Episode von „Married…with children“ 1997 weiter. Seine Vorzeigerolle als Bud nahm er kurz darauf nochmal in den Serien „Parker Lewis – Der Coole von der Schule“ (erinnert sich noch wer?! Hihi) und „Top of the Heap“ auf. Ganz lustig die Idee, nur eine langlebige Karriere baut man so nicht auf. Also tauchte er in den darauffolgenden Jahren in der einen oder anderen (kurzlebigen) Serie als Gaststar auf, zum Beispiel in „The New Addams Family“. Er nahm bei Reality-Shows teil („Boot Camp“), spielte in McDonalds-Werbungen mit und in ein paar nicht-erwähnenswerten Low Budget-Movies. In zwei Episoden der Kult-Meta-Serie „Entourage“ spielte er sich selbst. Das war wenigstens cool. Aber ansonsten: Autsch. So nebenher versuchte er sich auch als professioneller Poker-Spieler mit mittelprächtigem Erfolg. Unter dieser Mission, so quasi, war Faustino auch 2011 in Wien zu Gast. Neben einer Autogrammstunde in der Lugner City (Manager war Helmut „Hinterseer“ Werner) standen u. a. eine Partie Poker im Montesino sowie ein Live-Auftritt im Palffy Club auf dem Programm. Die Medien waren interessiert, überschlugen sich aber auch nicht vor Begeisterung.
Und nun kehrt David Faustino zu seiner Paraderolle zurück und hofft, an alte Erfolge anknüpfen zu können: Laut Ed O’Neill ist ein Nachfolgeformat von „Married…with children“, in der Faustino die Hauptrolle spielt, geplant. Die Story soll sich vor allem um Bud und seine abgehalfterten Freunde, die im alten Bundy-Familienhaus, drehen. Mehr Details sind noch nicht bekannt. Man kann aber davon ausgehen, dass der Humor ähnlich wird wie in den (guten?) alten Al Bundy-Zeiten. Anarchisch. Sicherlich nicht sympathisch. Aber das soll’s ja auch gar nicht sein.