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Published on Juni 30th, 2016 | by Manuel Simbürger

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Keine Sommerpause bei Netflix & Amazon Prime

Der Sommer ist nun also endlich da, die Großen Ferien auch, und alle sind happy (oder sind es zumindest offiziell, denn das Leben ist auch bei Sonnenschein immer noch dasselbe und zuweilen ganz schön düster). Und auch, wenn in den nächsten Monaten vor allem Sommer, Sonne, Strand, Cocktails und Sex im Freien (hoffentlich) angesagt sind, kann es auch im Sommer so etwas wie seelische Masturbation sein, einfach mal einen Abend daheim zu verbringen (oder ein gesamtes Wochenende), es sich auf der Couch in dieser so eigentümlichen Halb-Sitzend-Halb-Liegend-Position gemütlich zu machen und sich Netflix- und Amazon Prime-Serien reinzuziehen. Oder, wie es auf Neudeutsch heißt: Bingezuwatchen. Und hier liefern die zwei größten Streaming-Dienste die nächsten Monate einiges an neuem (Original-)Material: Von Action, Thriller, Superhelden, Musikdrama und natürlich Sex gibt’s alles, was wir uns vom Sommer wünschen.

Also: Scheiß auf Sonnenschein und ab vor den Bildschirm. Obwohl: Dank Tablets und Smartphones lassen sich die Abenteuer unserer Helden ja auch ganz chillig am Seeufer genießen …

Netflix

Stranger Things:
80er- und 90er-Star und Langfinger Winona Ryder meldet sich zurück: In diesem düsteren Achtteiler verschwindet 1983 in Indiana ein Bursche, dessen Mutter (Ryder) es bei ihrer Suche mit mysteriösen Leuten und geheimen Experimenten zu tun bekommt. Eine Mischung aus „Twin Peaks“ und „E.T.“ also. Der Erfolg scheint vorprogrammiert: Der Trailer verbuchte innerhalb weniger Stunden über eine Million YouTube-Klicks, momentan ist er nicht mehr weit von der 3-Millionen-Grenze entfernt.
ab 15.7.

Marvel’s Luke Cage:
Er spielte bereits in der Superhelden-Ausnahme-Serie „Marvel’s Jessica Jones“ eine nicht unwichtige Rolle, jetzt bekommt der unverwundbare Superheld Luke Cage (Mike Colter) seine eigene Serie. Dieser muss in Harlem für Recht und Ordnung Sorgen und geht dabei, das darf man sich denken, nicht gerade zimperlich vor. Ob Jessica auch mal vorbeischaut? Wir wünschen es uns, bisher war Cage nämlich eher eindimensional unterwegs. Egal: Mit „Luke Cage“ sind wir der Marvel Superhelden-Kombo-Serie „The Defenders“, in der neben Jones und Cage auch Daredevil und The Fist gegen allerlei Bösewichte kämpfen, einen Schritt näher gekommen.
ab 30.9.


The Get Down:
Ein feines Siebziger-Jahre-Musikdrama über jene New Yorker Künstler, die in der Bronx Hip-Hop, Disco, Punk und Streetart ins Leben riefen. Von keinem Geringeren als Baz Luhrmann in Szene gesetzt, der uns bereits Musical-Drogentrips a la „Moulin Rouge“ und „The Great Gatsby“ bescherte. Man darf also auf mehrere Arten gespannt sein – auch, weil Will Smith-Sprössling Jaden eine der Hauptrollen spielt.

ab 12.8.

A very secret service:
Diese französische Comedy ist, glaubt man zumindest ihren Machern, eine Mischung aus „James Bond“ und „The Office“, was alleine schon mal so schräg klingt, dass es neugierig macht. Die Serie spielt in Paris der 1950er Jahre und dreht sich um einen Pariser Geheimagenten, der hinter jeder Ecke Verschwörungstheorien zu entdecken glaubt – und das in er Zeit, als Paris noch eine wirklich mächtige Kolonialmacht war …
Ab 30.6.

Hibana: Spark
Japanische Dramaserien-Adaption eines prämierten Buches über die Höhen und Tiefen der Freundschaft zweier Comedians und ihrer Suche nach dem Sinn des Lebens und ihrer Comedy. Die erste japanische Original-Serie von Netflix wurde innerhalb weniger Tage zum Hit und sorgt in Japan für Begeisterungsstürme. Der Beginn eines neuen Trends?
bereits online

Marcella:
Die neue Krimiserie des international angesehenen Drehbuchautors und Romanschriftstellers Hans Rosenfeldt („The Bridge – Transit in den Tod“) spielt im heutigen London und handelt von der Londoner Kommissarin Marcella (Anna Friel), die eine tiefe Lebenskrise durchmacht und von Ablehnung und ihrer eigenen Intuition angetrieben wird. Marcella kehrt nach einer 12-jährigen Berufspause wieder in die Mordkommission des Londoner Metropolitan Police Service zurück. Ihr wird sofort einer ihrer alten Fälle zugewiesen, an dem sie das erste Mal 2003 arbeitete. Eine neue Mordserie trägt dieselbe Handschrift wie die ungelösten Mordfälle von damals. Ist derselbe Killer am Werk oder handelt es sich um einen Nachahmungstäter?
ab 1.7.


Orange is the new black:
Keine neue Produktion, aber so gut, dass ich es einfach in die Liste mitaufnehmen muss: In der bereits vierten Staffel der preisgekrönten Frauengefängnis-Serie geht es erneut ganz schön hoch her: Neue Insassen bringen das Leben in Litchfield ganz schön durcheinander, ethnische Konflikte brodeln unter der Oberfläche. Und Piper merkt, dass ihre Rolle als „Prison-Bad Girl“ auch seine gefährlichen Seiten hat … Das vierte Jahr ist das bisher düsterste der gesamten Serie.
Bereits online



Amazon Prime:

The Girlfriend Experience:
Die junge Jura-Studentin Christine Reade findet sich plötzlich in einem Kreis von Prostituierten wieder – und findet gefallen an dieser Welt. Die Serie basiert auf dem gleichnamigen Steven Soderbergh-Film aus dem Jahr 2009 (Soderbergh fungiert hier auch als Produzent) und hat bisschen etwas von „50 Shades of Grey“, nur ohne dem Hausfrauen-Sex-Peinlichkeitsfaktor.
bereits online

Lucifer:
Endlich gibt’s die Beelzebub-Serie auch im deutschsprachigen Raum: Lucifer (Tom Ellis) langweilt sich in der Hölle derart, dass er die Unterwelt verlässt, um in Los Angeles einen Nachtclub zu führen. Als vor seinem Club ein befreundeter Popstar ermordet wird, will der Höllenfürst dem Mörder auf die Spur kommen und trifft bei seinen Ermittlungen auf Detective Chloe Dancer, mit der er fortan Schufte jagt. Die etwas andere Crime-Serie verbuchte in den USA bis zu 10,8 Mio. Zusehern.
ab 15.7.

 

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About the Author

Ich bin freiberuflicher Journalist in Österreich (I’m a freelance journalist in Austria) – und wie das bei Journalisten so ist, schreibe ich über alles (naja, fast alles) lieber als über mich selbst. In meinem Fall: Kultur, Pop, Popkultur – und alles, was dazwischen liegt. Weil man Lifestyle, Musik, Film, TV, Gesellschaftskritik, Politik und Gossip nun mal nicht trennen kann. Weil Populärkultur der Spiegel der Gesellschaft ist. Und weil ich als Journalist der Gesellschaft einen Spiegel vorhalten will. Man könnte auch sagen: Popkultur mit Niveau. Infotainment vom Feinsten.



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