Published on September 25th, 2013 | by Manuel Simbürger
1Christina Stürmer: Herz bietet Kopf die Stirn
Nach der Erfolgssingle “Millionen Lichter” legt Christina Stürmer nun nochmal nach und veröffentlicht aus ihrem Nummer 1-Album “Ich hör auf mein Herz” die zweite Single. Die heißt genauso wie das Album und transportiert wie die Mama-Scheibe genauso einen frischen und positiven Sound. Aber auch einen Sound, der kein Risiko eingeht, absolut Radio-Mainstream-tauglich ist und sich überraschend stark dem Schlager annähert.
“Ich hör auf mein Herz” ist ein Song, der nicht weh tut. Er erinnert an das Liedchen “Juniherz” aus Stürmer vorherigem Album “Nahaufnahme” und handelt wie dieser davon, auf sein eigenes Herz zu hören, auf der sommerlichen Welle mitzureiten und einfach das Leben zu genießen. Stimmig-seichte Hintergundmelodie für jede spätsommerliche Grillparty. “Ich hör auf mein Herz” geht genauso schnell ins Ohr, wie er hinausflutscht. Das ist okay, man kennt es von Stürmer nicht anders. Richtig störend allerdings ist nur, dass sich die Sängerin mit diesem Song noch näher dem Schlager-Genre annähert, als sie es mit dem neuen Album ohnehin schon getan hat. Im Grunde genommen ist “Ich hör auf mein Herz” ein Schlager-Wolf im Rock-Schafspelz. Und Stürmer ist das Rotkäppchen, das mit Haut und Haaren von ihm gefressen wird.
(Bezeichnend übrigens, dass die einzig wirklich positive Song-Review von einem Schlagermusik-Portal stammt. Da kann auch Stürmers ach so hartes Arm-Tattoo nicht mehr helfen).
Ich mag den Song, auch wenn ich als zweite Auskopplungh aus dem neuen Album den Opener “Auf und davon” eher begrüßt hätte. Christina wird älter, ebenso wie ihr Publikum. Etwas mehr Rock wie auf “In dieser Stadt” hätte ihr dennoch gut gestanden.