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Published on September 2nd, 2013 | by Manuel Simbürger

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Trailer: Glee Season 5. Everything you need to know

Endlich – ENDLICH! – ist er da, der Trailer zur fünften Staffel des Musical-Hits “Glee”. Die neuen Folgen starten in den USA am 26. September. AND WE CAN’T WAIT!!

Oder doch?

Jetzt mal alle Glee-Begeisterungsstürme-Gefühle beiseite: Objektiv betrachtet enttäuscht der Trailer gleich auf mehreren Ebenen. Okay, Sue Sylvester wird Direktor der McKinley Highschool. Ja, das ist ganz cool. Dann bekommt die Figur vielleicht auch endlich wieder mal was Sinnvolles zu tun in der Serie. Heißt aber auch: Sue sabotiert weiterhin den Glee-Club. Und das schreit sowas von: “Been there, done that!”

Dass Sue Direktorin wird, bedeutet auch, dass die McKinley-Highschool weiterhin eine große Rolle in der Serie spielen wird. Schnarch. Interessiert sich wirklich noch irgendwer, was dort passiert (wenn nicht gerade ein Pseudo-Amokläufer durch die Hallen läuft)? Nicht wirklich. Vielmehr möchten wir viel, VIEL mehr von NYADA und New York sehen und all unseren Lieblingen dort: Rachel, Kurt, Blaine, Santana, Artie. Weil hier präsentiert sich die Serie endlich viel erwachsener (was nach fünf Staffeln mehr als überfällig ist) und bringt frischen Wind in die Glee-Welt. Schaut aber aus, als ob man sich die Screentime weiterhin mit der McKinley teilen muss.

Dass der Trailer sehr Blaine-zentriert ist, überrascht nicht. Nach Cory Monteiths überraschendem Tod wird Blaine endgültig zum Leading Man von Glee werden und die Ruder an sich reißen. Mehr von Blaine bedeutet auch mehr von Kurt bedeutet auch mehr von Klaine! Yay! Darren Criss hat das Zeug dazu, die Serie zu tragen. Das erfreut schon mal. Auch wenn die Personality-Spalterei-Sache in “Darren” und “Blaine” etwas nervt.

Ansonsten verspricht der Trailer eigentlich nichts Neues, sondern nur Altbekanntes. Mr. Shue in Weste im Proberaum, die Kids sitzen herum und freuen sich über noch so blöde Wochenmottos. Wie es mit den Figuren weitergeht, erfahren wir nicht, nicht einmal Leading Lady Rachel wird mit einem Wörtchen erwähnt. Bleibt zu hoffen, dass die Serie es im fünften Jahr schafft, wieder das altbekannte Glee-Gefühl aufkommen zu lassen.

Everything you need to know

Auch wenn der Trailer sich eher in Schweigen hüllt: In den Medien sind in den letzten Wochen immer mehr News zur fünften Glee-Staffel durchgesickert. Fassen wir also mal brav zusammen:

Veränderungen im Cast

Alex Newell (Unique), Jacob Artist (Jake), Melissa Benoist (Marley), Becca Tobin (Kitty) und Blake Jenner (Ryder) – also die ach so beliebten “Neuen” im Glee-Club – werden zu Hauptdarstellern befördert. Das überrascht nicht, sind sie doch die noch einzige Verbindung zu McKinley. Erfreuen tut’s allerdings weniger, da es die vergangene vierte Season nicht geschafft hat, zwischen Zusehern und den neuen Figuren eine Verbindung herzustellen. Marley und Ryder sind die langweiligsten und farblosesten Figuren in der gesamten TV-Landschaft und tragen nichts zur kunterbunten Glee-Welt bei. Unique ist ganz okay, nervt aber auch mit der Zeit. Einzig Jake und vor allem Kitty haben Potenzial, zu interessanten Charakteren heranzureifen.

Amber Riley (Mercedes), Dianna Agron (Quinn), Mark Salling (Puck), Harry Shum Jr. (Mike) und die schwangere Heather Morris (Brittany) werden nicht zurückkehren – und wenn, dann nur für vereinzelte Gastauftritte. Auch Jayma Mays (Emma) wird so gut wie nicht mehr zu sehen sein, da die Schauspielerin für die neue Comedy “The Millers” verplfichtet wurde. Auch Matthew Morrison (Mr. Shue) soll der Serie nur noch für vereinzelte Auftritte zur Verfügung stehen. Dafür wird NeNe Leakes (Roz Washington) zurückkehren.

Heißt: die besten Figuren sind futsch, die langweiligsten bekommen mehr Screentime. Na bravo.

Gaststars

Seit Längerem ist bereits bekannt, dass US-Popstar Adam Lambert den Glee-Cast im fünften Jahr bereichern wird – wenn auch nur für einige Episoden. Seine Rolle beschrieb Chris Colfer in einem Interview als “Nemesis” von Kurt – was darauf schließen lässt, dass Lambert wahrscheinlich einen schwulen Charakter in der Serie spielen wird. Der Sänger selbst ist offen homosexuell. Wer Lamberts mitreißende Songs und seinen Hang zu glamourös-rockigen Performances kennt, der weiß: da ist Glee ein großer Coup gelungen!

Zudem wird ein weiterer Popstar für sechs Episoden zu Glee stoßen: Demi Lavato wird zum neuen Love Interest von Naya Riveras Santana. Die Brittana-Fans sind jetzt schon Demonstrations-bereit. Geben wir Lavato doch eine Chance. Auch wenn sie gegen Morris’ Brittany sowieso abstinkt. Ups.

Die Episoden

Die ersten beiden Episoden der fünften Staffel werden ein Tribut an die Beatles sein. Was nicht von allen Fans begeistert aufgenommen wurde: “Langweilig” kann man in Foren mehrmals lesen. Ich sage: Klassiker. Wenn gut umgesetzt, hätten die beiden Episoden das Potenzial, ein erwachseneres Glee-Jahr einzuläuten.

Die dritte Episode wird sich vollends mit dem Tod von Cory Monteith beschäftigen. Bekannt geworden ist bereits, dass auch Monteiths Figur Finn sterben wird, wahrscheinlich ebenfalls an einer Überdosis. “Wir haben hier das Potenzial, auf ein großes Problem aufmerksam zu machen”, so Glee-Daddy Ryan Murphy. Ironischerweise würde ein Drogentod Finns sogar in den Glee-Plot passen, hat man zuletzt die Figur doch beim wilden Partymachen am College gesehen – mit dem Gefühl, dass Finn vom rechten Weg abkommt.
Wie die Folge genau aussehen wird, ist noch nicht bekannt. Lea Michele habe maßgebend an der Episode mitgearbeitet, heißt es. Nach Ausstrahlung dieser Folge wolle man in eine “lange Pause” gehen, so Murphy, um herausfinden, welche Richtung Glee zukünftig einschlagen wird – ohne der männlichen Hauptfigur Finn Hudson.

Die Plots

Es ist in den letzten Monaten so viel hinter den Glee-Kulissen passiert, dass man ganz leicht vergessen mag, was eigentlich vor der Kamera so abgeht. Was da so wäre?

- sieben vollkommen neue wiederkehrende Figuren sollen die Glee-Welt (noch mehr) bereichern, nämlich drei weibliche (Ruby, eine afro-amerikanische Schülerin, sowie zwei Twentysomethings namens Ryan und Julie) und vier männliche Figuren (alle in deren 40ern und 50ern: der egoistische, aber talentierte Roderick Easton; der Hottie-Teacher Jim Elliott; Jurgen, der aus Deutschland oder Österreich (!) kommen soll; und Henry, über den man noch gar nix weiß).
- Blaine wird Kurt einen Heiratsantrag machen.
- Blaine wird, wie Kurt und Rachel, Student der NYADA werden.
- Sam wird ein College besuchen. Dort wird er ein Mädel namens Penny Owen treffen, das ihm den Kopf verdrehen wird.
- Artie wird nach NY ziehen, um dort hinter der Kamera Karriere zu machen.
- Rachel bekommt die Hauptrolle im Musical “Funny Girl” und kommt somit ihrem Traum, ein Broadway-Star zu werden, einen großen Schritt näher.

Ich jedenfalls bin neugierig auf die neue Staffel, auch wenn vieles darauf hindeutet, dass es nach der eher durchwachsenen vierten Staffel nicht bergauf geht. Gerade jetzt aber (Monteiths Tod, alle Fan-Lieblinge im NY-Setting) hätte Glee die Chance, sich vollkommen neu zu erfinden und bei Null anzufangen. Das würde der Serie mehr als gut tun. Weil noch mehr Marley & Co, noch mehr Highschool-Herumgehüpfe? Nein, danke. Glee muss endlich erwachsen werden. Muss die richtige Mischung aus Drama und Comedy finden. Früher hat’s ja auch geklappt.

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About the Author

Ich bin freiberuflicher Journalist in Österreich (I’m a freelance journalist in Austria) – und wie das bei Journalisten so ist, schreibe ich über alles (naja, fast alles) lieber als über mich selbst. In meinem Fall: Kultur, Pop, Popkultur – und alles, was dazwischen liegt. Weil man Lifestyle, Musik, Film, TV, Gesellschaftskritik, Politik und Gossip nun mal nicht trennen kann. Weil Populärkultur der Spiegel der Gesellschaft ist. Und weil ich als Journalist der Gesellschaft einen Spiegel vorhalten will. Man könnte auch sagen: Popkultur mit Niveau. Infotainment vom Feinsten.



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