Music katy_perry_roar

Published on März 8th, 2017 | by Manuel Simbürger

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Diese Musikclips sprengten die 1-Millarde-Klicks-Grenze!

Wisst ihr noch, wie es war, damals in den 1980ern und 90er Jahren, als MTV und VIVA die neue Jugendreligion waren, und wir tagelang vorm Fernseher gesessen sind, um das neueste Musikvideo unseres Lieblingsstars zu sehen? Es war eine Sensation, wenn bei TRL das neue Britney-Video Premiere feierte und man konnte es nicht erwarten, welche visuellen Ergüsse N*Sync diesmal heimgesucht haben. Dazu kamen natürlich die Live-Übertragungen diverser Konzert-Ereignisse, wie zum Beispiel Destiny’s Child aus Atlanta oder (wieder mal) Britney aus Hawaii. Von den sensationellen und intimen MTV Unplugged-Konzerten ganz zu schweigen. Ja, die Musiksender MTV und VIVA haben Musikvideos salon- und gesellschaftstauglich gemacht, indem sie erstmals die größten Musikstars in unser Wohnzimmer holten und uns vor allem rund um die Uhr mit den neuesten Charthits beschallten. Auch auf die Gefahr hin, wie mein Papa zu klingen: Ja, das waren noch Zeiten.

Heute ist MTV zum Reality-Trash-Sender verkommen und VIVA dümpelt irgendwo unter jeglicher Wahrnehmungsrenze dahin. Das damals Sensationelle dieser Sender ist heute zum fixen und vor allem gewöhnlichen Teil des Alltags geworden: Heute bestimmen nicht mehr die Sender, welche Musikvideos wir wann zu sehen bekommen, sondern via YouTube entscheiden wir selbst, welches Lieblingsvideo wir uns wann zu Gemüte führen – oder auch nicht. Pornos Musikvideos sind rund um die Uhr verfügbar, was zwar nett und praktisch ist, der Glanz ist so aber auch verloren gegangen. Selten, dass neueste Musikclips noch für weltweites Aufsehen sorgen. Weil … meh.

Aber es gibt sie doch noch, die visuell-musikalischen Glanzlichter, die beinahe perfekte Symbiose aus Bildern und Tönen. Musikvideos, die international begeistern oder vor allem Neugierde wecken – und auf YouTube die magische 1 Milliarde-Klick-Grenze überschreiten. Wobei: Ob das wirklich mit Qualität zu tun hat, bleibt mal dahingestellt.

Entscheidet am besten selbst – denn folgend gibt’s die 10 beliebtesten Musikclips von YouTube, die bereits weit mehr als 1 Milliarde mal angeklickt wurden. Logisch, dass hier auch Psy mit seinem Gangnam Style vertreten ist – und auch Taylor Swift und Katy Perry hat man irgendwie erwartet (auch wenn man es nicht wirklich nachvollziehen kann). Aber Enrique Iglesias oder Meghan Trainor? Das ist dann doch überraschend. Justin Bieber? Der ist sowieso nicht zu erklären. Die wirkliche Überraschung aber: Pop-Chamäleon und Musik-Sensation Lady Gaga ist in den Top 10 der meistgeklickten YouTube-Musikclips nicht vertreten. Ist da etwa der Hype größer als die Künstlerin selbst?!

Das Beste aber: Folgende Videos kannst Du Dir so oft ansehen, wie Du magst. Und wann Du magst. YouTube sei Dank. MT…who?

Psy – Gangnam Style 

2012 war die ganze Welt im Gangnam Style-Fieber. Was in den frühen 90ern der Maccarena-Song war, war nun das K-Pop-Liedchen des südkoreanischen Rappers Psy. Keine Party, sogar keine Hochzeit, auf der nicht der Gangnam getanzt wurde. Nicht überraschend also, dass der dazugehörige Clip der allererste war, der auf YouTube mehr als 1 Millarde mal angeklickt wurde. Und wie sagt man so schön: Der größte Hype ist zumeist nicht erklärbar.

Taylor Swift: Blank Space

Alles, was Taylor Swift anfasst, wird zu Gold. Alles, was Taylor Swift tut und macht, erregt höchstes Interesse. Wieso auch immer. Soll sein, wenn sie Menschen damit Freude bereitet. Wieso auch immer.

Katy Perry: Roar

Eine der größten Hits der “Britney Spears des neuen Jahrtausends”. Perry macht hier ihrem humorvollen Image mit Hang zur Bonbon-Groteske alle Ehre. In “Roar” macht die Katy einen auf Tarzan und Jane – dass sie dabei im hautengen Bikini mit großen und langen Lianen spielt, schadet natürlich auch nicht. Der Song selbst? Ja, der ist auch da.

Meghan Trainor: All about that bass

Als Trainor die Musikbühne betrat, schöpfte man Hoffnung: Endlich eine Sängerin, die aus der Masse herausstach und, ähnlich wie Duffy damals (remember?!), charmant modernen Pop im Sixties-Flair ablieferte. Irgendwann machte Trainor auf Spears und Lopez und wurde dann doch noch zum austauschbaren Popsternchen. Schade. Gut, dass es “All about that bass” gibt: Der Song erinnert daran, dass Künstler vielleicht doch öfter auf ihr ursprüngliches Bauchgefühl hören sollten.

Mark Ronson ft. Bruno Mars: Uptown Funk

Bruno Mars belebt mit seinen Songs erfolgreich die Sixties wieder und zeigt, dass sich Qualität und Mainstream nicht zwingend ausschließen müssen. Ein rundum gelungener Clip, der die frisch-freche und sexy Atmosphäre des Songs perfekt einfängt. Vielleicht der einzige Song in dieser Liste, der tatsächlich aufgrund der Qualität die 1-Millarde-Klickgrenze knacken konnte.

Katy Perry: Dark Horse

Visuell beeindruckendes Machwerk ganz im quietschbunten Stil der Popprinzessin.

Taylor Swift: Shake it off

Der vielleicht einzige wirklich gelungene Swift-Song. Hier macht sich die Sängerin selbst über sich und ihren medialen Hype lustig und verarbeitet das sogar recht gelungen in einem witzigen Musikvideo, das sich selbst nicht allzu ernst nimmt. Macht tatsächlich Spaß.

Justin Bieber: Baby

Der erste große Hit des damals noch ganz frisch aus dem Ei geschlüpften Biebers. Der Song selbst ist zum Vernachlässigen, trotzdem wollte damals jeder wissen, wer dieser Wonder Boy ist, der mit rotzfrechem Charme das Musikbiz aufmischt. Been there, done that.

Enrique Iglesias: Bailando

Iglesias gehört zwar nicht wirklich zu den aktuellen Teen-Idolen, sein Comeback-Hit ist aber ein gelungener Partysong geworden, der Laune macht. Und nachdem der fesche Latino jahrelang in der Versenkung verschwunden war, will man natürlich wissen, was aus dem 90s-Star geworden ist. Deswegen wohl der Klick-Rekord.

Wiz Khalifa: See you again

Der Rapper ist eher in Insiderkreisen bekannt, die Beliebtheit des Videos darf man wohl dem viel zu früh verstorbenen Schauspieler und “Fast and the Furious”-Star Paul Walker zuschreiben, dem mit diesem Clip ein letztes und gebührendes Tribut gezollt wird.

Bild: (c) YouTube/Screenshot

 

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About the Author

Ich bin freiberuflicher Journalist in Österreich (I’m a freelance journalist in Austria) – und wie das bei Journalisten so ist, schreibe ich über alles (naja, fast alles) lieber als über mich selbst. In meinem Fall: Kultur, Pop, Popkultur – und alles, was dazwischen liegt. Weil man Lifestyle, Musik, Film, TV, Gesellschaftskritik, Politik und Gossip nun mal nicht trennen kann. Weil Populärkultur der Spiegel der Gesellschaft ist. Und weil ich als Journalist der Gesellschaft einen Spiegel vorhalten will. Man könnte auch sagen: Popkultur mit Niveau. Infotainment vom Feinsten.



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