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Published on Oktober 11th, 2014 | by Manuel Simbürger

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“Sex and the City 3″: Will Carrie be back?!

Wer geglaubt hat, aus dem Sex and the City-Franchise sei die Luft raus – der zweite Kinofilm ist schließlich bei Fans und Kritikern gefloppt und auch die CW-Serie „The Carrie Diaries“ ist aus gutem Grund schon wieder Geschichte -, der scheint nun eines Besseren belehrt zu werden. Ladys, ihr dürft wieder eure Jimmy Choos aus dem Schrank holen und mit Cosmopolitans anstoßen: Denn „Sex and the City 3“ scheint so gut wie fix zu sein.

Schon vor einigen Monaten wurden Gerüchte laut, Serienerfinder Michael Patrick King hätte noch „eine kleine, feine Geschichte“ rund um Carrie und ihre Freundinnen im Petto, aber die Zeit sei dafür halt nicht reif gewesen, hat es damals geheißen, und sowieso war das SATC-Universum schwer angeschlagen: Abgesehen der oben genannten Flops sollen sich auch Sarah Jessica Parker und Kim Catrall arg zerstritten haben und der Insider-Gag, die SATC-Girls seien mittlerweile die Nuller-Jahre-Version der „Golden Girls“, wurde zum Running Gag. Auch Parker selbst hat offen zugegeben, dass sie nicht ewig Carrie spielen könne, sie wird schließlich auch nicht jünger (Da hat sie leider Recht. Sorry.).

#longdayforCarrie

Wie dem auch sei, nun scheint plötzlich alles anders zu sein: Jennifer Hudson, die im ersten Kinofilm mit von der Partie war, heizte die Gerüchteküche rund um eine SATC-Fortsetzung in einem Radiointerview ordentlich an: „„Jemand hat mich gerade erst darauf angesprochen. Wenn also darüber gesprochen wird, könnte es passieren. Haltet Ausschau! Haltet Ausschau nach Louise aus St. Louis.“ (Schon mal aufgefallen, dass Übersetzungen von Interview-Zitaten immer echt bescheuert klingen?!).

War Hudsons Hinweis sowas wie ein gelungenes Vorspiel, dann sind die Tweets von Kristin Davis (die zur Abwechslung mal nicht über Elefanten zwitscherte) und Sarah Jessica Parker, die kurz nach Hudsons Interview folgten, sowas wie der erfreuliche Weg zum Point of no return: Weil die beiden auf Twitter ja ganz und vollkommen unter sich sind, tauschten sie sich mal ganz intim über einen möglichen dritten Kinofilm aus. Und weil die Übersetzungen dieser Tweets so wirklich bescheuert klingen würden, gibt’s hier die Originale:

Screenshot (252)

(c) Kristin Davis, Twitter

Screenshot (251)

(c) SJP, Twitter

Wer jetzt schon vor Freude einen Cosmopolitan nach dem anderen hinter die Binde kippt, der zuckt jetzt wahrscheinlich vollkommen aus: Am 8. Oktober (ich komm mir grad bissl wie ein Stalker vor) postete Parker ein Foto auf Instagram, das sie mit ganz, ganz vielen Schuhen aus ihrer neuen Schuhkollektion (u.a. dem Modell „Carrie“) zeigt – noch dazu auf der legendären Treppe zu Carrie Bradshaws Serien-Appartment. Wäre das nicht schon cool genug, gab’s auch noch folgende Worte zum Post: „It was take your @sjpcollection shoes to work day. #longdayforCarrie #runninginheels #taxi!”

Screenshot (250)

(c) SJP, Instagram

Guter Werbegag für die Schüchchen oder tatsächlich ein Hint auf eine mögliche Fortsetzung? Wir sind Optimisten (eigentlich nicht, aber egal) und sagen: FORTSETZUNG!!!

Ich weiß von nix

Und was sagen die anderen SATC-Damen dazu? Von Cynthia Nixon hat man noch gar nix gehört (die ist wahrscheinlich mit Augenrollen und Stirnrunzeln beschäftigt), von Kim Cattrall gab’s sinngemäß folgende launige Meldung: „Ich weiß nix davon, aber würde mich freuen!“ (Mit der Guten scheint tatsächlich keine(r) zu reden….). Okay, Cattralls Statement passt nicht so ganz zur Theorie, dass die Dreharbeiten schon begonnen haben…. Verdammt.

Trotzdem: Falls es wirklich irgendwann einen dritten SATC-Film geben sollte, dann standen die Chancen dafür noch nie so gut wie aktuell. Und ich muss gestehen: Ich würde mich sehr freuen. Weil ich, trotz gängiger anderer Meinung, Fortsetzungen von mir geliebten Filmen/Serien sowieso sehr gern mag, man will ja schließlich wissen, was sich im Leben seiner Lieblinge so tut. Zum anderen aber bin ich auch der Meinung, dass das SATC-Franchise einen würdigeren Schluss verdient hätte als den tatsächlich nicht ganz so runden zweiten Film.

Carrie und die Kinder, Miranda und der Skandal, Charlotte und die Scheidung

Stellst sich aber auch die Frage: Was könnte man rund um Carrie & Co. noch erzählen? Ich hab mir mal paar Gedanken gemacht. Was für mich jedenfalls ein Must ist: Die Story muss in New York spielen, denn da gehören die Mädels einfach hin und da gehört die Serie hin. Auch wäre für mich Bedingung (und wahrscheinlich auch für Cattrall), dass alle Mädels ihre gleichwertigen Storys bekommen – Carrie ist war die Frontfrau der Serie, Charlotte, Miranda und Samantha deswegen aber zu Stichwort-Gebern zu degradieren, wird weder den Charakteren noch den Schauspielerinnen gerecht. Eine ausgewogene Balance aus Comedy und Drama wäre auch wichtig und auf ein Wiedersehen mit Jennifer Hudson würde ich mich ebenso freuen. (Cameo-) Gastauftritte von legendären Designern wie Lagerfeld oder Tom Ford würden den Film aufpeppen. Ach, wäre das Leben nur ein Wunschkonzert (dann würde ich in diesem Moment nicht diese Zeilen schreiben, sondern mich nackt mit Zac Efron im Bett wälzen).

Also, welche Storys könnten in SATC noch erzählen werden?

- Carrie ist schwanger. Das wäre wohl die offensichtlichste (und wahrscheinlichste?) Variante. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das gut finde. Sollte Carrie tatsächlich den konservativen Weg von Ehefrau und Mutter einschlagen? Mir würde es gefallen, wenn sie sich gemeinsam mit Mr. Big mit dieser Frage auseinandersetzt und am Ende den Entschluss fasst, kinderlos bleiben zu wollen: das wäre (zumindest in Hollywood-Maßen) revolutionär und würde den mutigen, bahnbrechenden Charakter des Franchises unterstreichen.

-  Nach dem Nichts-Tun in „SATC 2“ sollte uns Miranda endlich wieder in Topform präsentiert werden. Das bedeutet: Miranda als Spitzenanwältin, ist beruflich (wieder) ganz oben angekommen. Ähnlich wie in den ersten Serienjahren möchte ich Miranda in ihrem Berufsleben begleiten, möchte ihr dabei zusehen, wie sie in einen spektakulären, medienwirksamen Fall verwickelt wird  – vielleicht muss sie sogar einen Vergewaltiger (oder einen ähnlichen frauenhassenden Unsympathler) verteidigen, bei dem man bis zum Schluss nicht weiß, ob er nun unschuldig ist oder nicht. Das würde den feministischen Unterton von SATC aufgreifen und Miranda endlich wieder mehr Kontur verleihen – abseits der Familie und der ewigen Balance aus Familie und Beruf. Das fühlt sich für mich einfach nicht mehr up-to-date an.

-  Charlotte ist am besten, wenn sie so richtig überdreht-hysterisch, gleichzeitig aber auch herzzerreißend verzweifelt sein kann. Keine der Damen verkörpert denn Dramedy-Aspekt der Serie besser als diese Figur. Nur was könnte man über Charlotte, die alles, was sie sich jemals gewünscht hat, bereits erreicht zu haben scheint, noch erzählen? Vielleicht lässt sie sich von Harry scheiden und ist plötzlich alleinerziehende Mutter zweier Töchter. Das wäre radikal und würde vollkommen neue bzw. längst vergessene Seiten der Figur zum Vorschein bringen. Bei vielen Fans würde diese Story wahrscheinlich weniger gut ankommen. Ich könnte mich aber damit anfreunden. Am Ende, als Kompromiss quasi, könnte man ja in Aussicht stellen, dass sie doch wieder mit Harry zusammenkommt. Der hat sie übrigens tatsächlich mit der sexy Babysitterin betrogen. Boah!

- Und Samantha? Schwierig. Sie kann nicht ewig wie blöd in der Gegend herumvögeln – andererseits macht genau diese sexuelle Freiheit, Mut und Un-Entschuldbarkeit diese Figur aus. Sollte Samantjha heiraten? Nein, zu konservativ. Vielleicht sollte sie nach einem One-Night-Stand schwanger werden? Nein, dafür wäre sie schon zu alt. Apropos: Die Menopause haben wir ja schon hinter uns, also gibt’s da sowieso nicht mehr viele Möglichkeiten (und eine Adoption wäre absolut out of character). Vielleicht gerät Samantha auch an einen Falschen und wird Opfer einer Vergewaltigung (was man mit Mirandas Storyplot verbinden könnte)? Das wäre sehr düster, klar, aber wir wissen, dass SATC auch in düsteren Gefilden mehr als überzeugen kann. Obwohl: Ich möchte Sam glücklich sehen, aber ich möchte auch nicht sehen, wie sie den konservativen Monogamie-Heirat-Weg beschreitet. Vielleicht könnte man den Off-Screen-Zickenkrieg zwischen Cattrall und Parker auf die Leinwand übertragen? SATC ist schließlich immer dann am emotionalsten und spannendsten, wenn die Freundschaften der Mädels auf dem Spiel steht. Oder Samantha findet ihren männlichen Gegenpart, der genauso dem Sex zugetan ist wie sie und mit dem sie eine offene Beziehung eingeht – was natürlich nicht funktioniert, also versuchen es die beiden am Ende des Films mit Exklusivität. Das ist zwar auch bisserl altmodisch, hat aber irgendwie auch was Romantisches. Und was wäre Sex ohne Romantik? (immer noch Sex, btw).

-  Die vier Freundinnen sitzen 60 Minuten lang an einem Restauranttisch und lassen (improvisierte) und bei den Fans so beliebten SATC-Dialoge vom Stapel. Das wäre tatsöchlich eine „kleine, feine Geschichte“. Ich stelle mir das spannend vor. Und Kritiker wären endlich auch wieder mit der SATC-Marke versöhnt.

-  Carrie und Co. treffen auf die ultimative Feministin, die so gar nichts mit Männern, Cocktails, Schuhen und Mode anfangen kann. Zickenkrieg vom Feinsten. Mir fällt da „Death becomes her“ ein, aber halt ohne dem Loch im Bauch und so.

-  Carrie, Samantha, Miranda und Charlotte werden zu Vampiren. Weil Vampire einfach cool sind.

-   Carrie, Miranda, Charlotte und Samantha ziehen gemeinsam in ein Haus in Miami. Die Männer haben sie in den Wind geschossen und beschließen, bis ans Ende ihrer Tage ihr Leben gemeinsam zu verbringen. Gemeinsam singen sie (was sie ja gerne tun) auf der sonnigen Terrasse die Freundschafts-Hymne „Thank you for being a friend“, welche auch gleich zum neuen Titelsong des SATC-Franchises wird. Ja, das wär’s.

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About the Author

Ich bin freiberuflicher Journalist in Österreich (I’m a freelance journalist in Austria) – und wie das bei Journalisten so ist, schreibe ich über alles (naja, fast alles) lieber als über mich selbst. In meinem Fall: Kultur, Pop, Popkultur – und alles, was dazwischen liegt. Weil man Lifestyle, Musik, Film, TV, Gesellschaftskritik, Politik und Gossip nun mal nicht trennen kann. Weil Populärkultur der Spiegel der Gesellschaft ist. Und weil ich als Journalist der Gesellschaft einen Spiegel vorhalten will. Man könnte auch sagen: Popkultur mit Niveau. Infotainment vom Feinsten.



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